Nicht nur in Warkow wird dem Tabakrauch gehuldigt. Allerdings ist die Situation insofern anders, als dass es nicht der Zigarettenrauch war, der Herrn Hynek Hrdliczka bezauberte, sondern der ehrliche Rauch aus einer seiner zahlreichen Pfeifen. Herr Hynek hielt an einem Grundsatz fest, den einst ein weiser Mann folgendermassen formulierte: „Während das Zigarettenrauchen eine Gewohnheit ist, der man innerhalb weniger Tage erliegt, ist das Pfeifenrauchen eine Kunst, deren Erlernen ein Leben lang dauert.“
Und so verschrieb sich der gebürtige Böhme seinen Pfeifen, den Tschibuks, den Bruyère-Pfeifen, Meerschaumpfeifen, Porzellanpfeifen, Tonpfeifen oder den Maiskolbenpfeifen.
Während er rauchte, streichelte er ihre Köpfe und Holme zärtlich mit der Hand und spielte sanft mit seinen Zähnen an ihren Ebonit Mundstücken. Und ja, das Gurgeln des Pfeifensafts hallte oft durch sein Häuschen.
Da Herr Hynek nicht reich war, ließ er sich aus seiner alten Heimat Böhmen den billigsten Tabak schicken, von dem er scherzhaft behaup-tete, er sei aus geschnittenem Stroh hergestellt. Seine unverheiratete Schwester schickte ihm von Zeit zu Zeit auch die berühmten tschechischen dreiteiligen Pfeifenstopfer, ganz zu schweigen von den ledernen Tabakbeuteln, die sie sogar selbst für ihn genäht hatte.
Aus dem Schornstein seines Hauses strömte im Winter wie im Sommer dunkler Rauch billigen tschechoslowakischen Tabaks der Marken Taras Bulba, Bača oder Neue Mischung. Glück-licherweise war Herr Hynek ein notorischer Einzelgänger und sein scheinbar verfallenes Haus stand allein, weit weg von den Häusern seiner Nachbarn im Fliehland.